An einem Freitagabend besuchten rund 50 Schülerinnen und Schüler unserer Berufsschule und unseres Wirtschaftsgymnasiums mit Ihren Lehrkräften Frau Scavello, Frau Schweighart und Herr van Bergen im Rahmen von SCORA die Filmvorführung „Ein nasser Hund“ im Kino Atelier am Bollwerk.
Der Film von Damir Lukacevic beruht auf einer wahren Geschichte. Es ist die Lebensgeschichte von Arye Sharuz Shalicar, der das Buch, welches die Vorlage für den Film lieferte, schrieb. Der Titel des Buches und des Films entstammen einem Sprichwort aus dem Iran, dem Land, aus dem Shalicars Familie nach Deutschland emigrierte: „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“.
Erzählt wird die Geschichte eines iranischstämmigen jüdischen Jugendlichen, dessen Familie in den Berliner Bezirk Wedding zieht. Dabei wird geschildert, wie dieser Jugendliche seinen Glauben verstecken muss, um im Wedding der 90er-Jahre die Anerkennung unter den muslimischen Türken und Kurden zu erlangen. In dem Film wird nicht nur die Freundschaft zwischen verschiedenen religiösen jungen Männern aufgegriffen, sondern zugleich die antisemitische Diskriminierung reflektiert und das Thema des israelisch-palästinensischen Konflikts gestreift.
Nach der Filmvorführung nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit im anschließenden Gespräch mit dem Buchautor Arye Sharuz Shalicar zahlreiche Fragen zu stellen. Der Autor ordnete ein, wo der Film von seiner persönlichen Geschichte abwich und an welchen Stellen Ereignisse aus seinem Leben mit filmischen Mitteln verdichtet wurden. Detailgetreu und mit großer Anschaulichkeit beschrieb er, wie der schulische Alltag in Wedding zu dieser Zeit für ihn war. Zum Schluss zeigte er noch einmal auf, wie viele Konfliktlinien in seiner Person vorliegen und stellte dar wie er damit umgeht.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem DIFK Karlsruhe und mit freundlicher Förderung der Robert Breuning Stiftung sowie dem Verein Nachhaltige Bildung und Schulentwicklung statt.