Wir leben in einer Welt, die sich momentan immer mehr in zwei Lager aufteilt: Wie verhalten wir uns? Entscheiden wir uns dafür oder dagegen? Oder nehmen wir Abstand und ggf. Ausgrenzung in Kauf?

Einen ganzen Vormittag waren unsere Schülerinnen und Schüler in dieser Situation. Spielerisch, aber mit bestimmter Hand, sind sie in die Lage versetzt worden, über ihre moralischen Hemmschwellen zu gehen, ihre Stimme des Gewissens zu verdrängen und Taten zu vollbringen, die sie nicht ausführen wollten. Und all dies für einen Zweck: Zum Wohle der Gruppe!

Oberstudienrat Ludwig Viereck hat die Fach- und Beratungsstelle für Extremismus Inside Out der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft eingeladen, um den 16-Jährigen begreiflich zu machen, wie einfach es ist, radikalisiert zu werden.

Die Reflexion in der Gruppe zeigte deutlich, dass die Jugendlichen die eigene Gruppe und damit die eigene Identität im Fokus hatten, dass jeder Angriff von außen sofort abgewehrt werden musste und dass die innere Stimme irgendwann gar nicht mehr hörbar war.

Im Anschluss daran stellte Kriminalhauptkommissar Thomas Schneider die vier Formen des Extremismus vor, und nach der Sensibilisierungsphase hörten die Eingangsklassen auch gespannt zu. Mucksmäuschenstill war es, als der Kommissar die Anzeichen des Ausländer-, Links-und Rechts- sowie religiös motivierten Extremismus den Jugendlichen erklärte.